Antidiskriminierungsnewsletter 12/2021

Antidiskriminierungsnewsletter Netzwerk RESPEKT. Für Teilhabe und gegen Diskriminierung 12/2021

 

Rückblick 

29.11. – 9.12. Themenwoche Flucht und Migration vom StuVe e.V. Stendal

Im Rahmen der Themenwoche des StuVe e.V. Stendal in Kooperation mit MAGLETAN e.V. fanden ein Workshop zu „Flucht, Migration und Menschenrechte“, eine Ausstellung zum Thema „Grenzerfahrungen“, die Filmvorführung von „For Sama“ mit anschließendem Gespräch, ein Online-Treffen mit der Aktivistin und Künstlerin Parwana Amiri, eine Veranstaltung zum Thema Deutsch-Marokkanische Lebenswege und der Workshop „How to be an activist?“ statt. Hier folgen ein paar Eindrücke:

  ← Das Online-Gespräch mit Parwana Amiri

 

 

 

Lernen über Statistiken zu Flucht und Migration anhand einer realistischen, nicht-eurozentristischen Weltkarte →

Der StuVe freut sich immer über Unterstützung und neue Kooperationen. Aktuelle Informationen findest du hauptsächlich auf Instagram, aber auch auf Facebook.

3.12. Tag der Menschen mit Behinderung: Bundesteilhabepreis verliehen

Mit dem Bundesteilhabepreis werden vorbildliche Projekte ausgezeichnet, die eine umfassende gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen und auch auf Ausnahmesituationen wie die Corona-Pandemie reagiert haben. Diese Projekte werden ausgezeichnet, um sie sichtbarer zu machen, damit sie Nachahmerinnen und Nachahmer finden. Der diesjährige Wettbewerb steht unter dem Motto „Unterstützung, Assistenz, Pflege – gesellschaftliche Teilhabe auch in Corona-Zeiten“ und ist mit insgesamt 17.500 Euro dotiert. Die diesjährigen Preisträger findest du hier.

10.12. Internationaler Tag der Menschenrechte

6. Menschenrechtsbericht veröffentlicht

Das Institut für Menschenrechte liefert in dem aktuellen Bericht eine menschenrechtliche Bilanz des Zeitraums Juli 2020 bis Juni 2021. Er enthält zudem eine Reihe von Empfehlungen, zum Beispiel zur Triage, zu globaler Impfgerechtigkeit und zur Bekämpfung von Rassismus in Deutschland. Die Pressemitteilung zum Bericht findest du hier.

Menschenrechte im Alter:

Der „Deutsche Seniorentag“ hat als Teil des internationalen Tags zum Thema „Menschenrechte im Alter – was geht mich das an?“ einen Mitschnitt seiner Online-Veranstaltung auf YouTube geteilt. Diesen findest du hier.

16.12. Gedenken des Bundesrats an Verfolgung der Sinti und Roma und der Jenischen durch die Nationalsozialisten

In Gedenken an die Opfer des nationalsozialistischen Völkermordes an den Sinti und Roma sowie an der Gruppe der Jenischen hat Bundesratspräsident Bodo Ramelow am Freitag, den 17. Dezember 2021, am Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma Europas einen Kranz niedergelegt. Zuvor hat die Länderkammer traditionsgemäß am letzten Plenartag des Jahres in Anwesenheit von Vertreterinnen und Vertretern der Opferverbände an die Getöteten erinnert. Hier geht es zur Pressemitteilung.

14.12. Kompetenzzentrum gegen Hass im Internet nimmt Arbeit auf

Es ist eines von 14 Kompetenzzentren und -netzwerken im Bundesprogramm „Demokratie leben!“, das vom Bundesfamilienministerium gefördert wird. Vier Träger haben sich dafür zusammengeschlossen: Das Nettz, Jugendschutz.net, Neue Deutsche Medienmacher und HateAid. Das gemeinsame Ziel des neuen Netzwerkes ist es, zentrale Anlaufstelle zu allen Fragen rund um das Thema Hass im Netz zu werden. Mehr Infos hier.

EuGH stärkt Rechte für Familien mit zwei Müttern

Der Europäische Gerichtshof entschied im Falle eines Kindes mit zwei Müttern in der Geburtsurkunde, dass diese Urkunde auch von allen anderen EU-Staaten anerkannt werden müsse. Mit diesem wegweisenden Urteil hat es die Rechte von Familien mit zwei gleichgeschlechtlichen Elternteilen gestärkt. Die Hintergründe findest du hier.

 

Aktuelles

Bundesverfassungsgerichtsbeschluss Triage Menschen mit Behinderung

Niemand darf aufgrund einer Behinderung benachteiligt werden – auch und besonders nicht in einer Pandemie. Sollte es im Zuge der Pandemie zu Situationen kommen, in denen die Versorgungskapazitäten nicht mehr ausreichen und Ärzt*innen entscheiden müssen, welche Patient*innen sie medizinisch versorgen können und welche nicht (Triage), besteht die Gefahr, dass Menschen mit Behinderung nachteilig behandelt werden. Der Gesetzgeber müsse daher Vorkehrungen zum Schutz von Menschen mit Behinderung für den Fall einer pandemiebedingt auftretenden Triage treffen, so das Bundesverfassungsgericht.

Umfrage zur „Wheelmap“

Die Wheelmap“ ist eine Karte zum Finden rollstuhlgerechter Orte. Diese soll nun weiterentwickelt werden, sodass neben der Rollstuhlgerechtigkeit zukünftig auch andere Eigenschaften von Orten bewertet werden können. Dazu gehören unter anderem Bodenleitsysteme, reizarme Umgebungen oder Informationen in einfacher Sprache und Gebärdensprache.

Und hier seid ihr gefragt: Es wird ein Ortstyp gesucht, an dem die neuen Kriterien getestet werden können. Jede*r kann durch die kurze Umfrage mitentscheiden, für welche Art von Orten zuerst mehr Informationen zur Barrierefreiheit verfügbar sind.

Afrozensus Report

Der Afrozensus Report ist die größte jemals durchgeführte Befragung unter Schwarzen, afrikanischen und afrodiasporischen Menschen in Deutschland und füllt damit die statistische Lücke zu den Erfahrungen dieser circa 1 Million Menschen in Deutschland. Die Befragung erfolgte zu den fünf Themenbereichen Engagement, Diskriminierungserfahrungen in 14 Lebensbereichen, Anti-Schwarzen Rassismus, Umgang mit Diskriminierung sowie Resilienz und Empowerment. Insgesamt zeigt sich: Die individuellen Erfahrungen der einzelnen Teilnehmenden werden durch eindeutige Ergebnisse bestätigt. Hier findest du eine interessante und didaktisch gut aufbereitete Kurzfassung des Reports.

Neue Studienerkentnisse: Handlungsmöglichkeiten bei rassistischer Diskriminierung

„Wenn niemand zur Unterstützung bereit steht, scheuen Menschen, die rassistisch diskriminiert werden, häufig die direkte Konfrontation. Das geht aus einer Sonderauswertung von Daten der Antidiskriminierungsstelle des Bundes durch das Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM-Institut) hervor. Seien hingegen ‚solidarische Dritte‘ anwesend, habe das einen positiven Effekt auf die Bereitschaft der Diskriminierten, strategische Gegenmaßnahmen gegen den Verursacher oder die Verursacherin zu ergreifen.“ (Zeit, 4.12.21)

Für Hochschulangehörige: Rassismuskritik im Migrationskontext

„Ich bin ein Mädchen, und ich denke während nicht enden wollender Tage über diese Welt nach.“ schreibt Parwana Amiri (im ersten Beitrag des Newsletters erwähnt), angekommen in Moria. Wie weit werden die Stimmen von Menschen mit Migrations-, Flucht- und Rassismuserfahrung gehört? Welches kollektive Wissen können gemeinsame Aktionen von Menschen mit und Menschen ohne Migrations- bzw. Fluchterfahrung generieren? – Diese und andere Fragen stehen im Mittelpunkt der interaktiven „Werkstatt: Rassismuskritik im Migrationskontext“ – ein Moodle-Kurs organisiert von Dr. Sevasti Trubeta.

Die Werkstatt versteht sich als ein offenes Forum für Studierende, Mitarbeitende und Lehrende der Hochschule, die Interesse an Rassismuskritik und Chancengleichheit in der Postmigrantischen Gesellschaft haben und kreative Alternativkonzepte erarbeiten wollen. Sie wollen gemeinsame Veranstaltungen mit bürgergesellschaftlichen Trägern organisieren und durchführen. Initiativen sind willkommen!

Hier ist die Einschreibung für Hochschulangehörige unverbindlich & passwortfrei möglich („Werkstatt: Rassismuskritik im Migrationskontext“ | Dr. Sevasti Trubeta).

 

Ausblick

16.01. Weltreligionstag

Der Aktionstag hat das Ziel, das Recht auf freie Religionsausübung zu stärken, Aufklärung über verschiedene Religionen zu betreiben und Toleranz zu stärken.

27.01. Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust

Verschiedene Veranstaltungen dienen an diesem Tag dem Gedenken der Opfer des Holocaust, der Shoa.

So findet unter anderem 17.00 Uhr eine Online-Veranstaltung zum Gedenken an die queeren Opfer des Nationalsozialismus statt. (Link)

Von 19.30 bis 21.20 Uhr findet eine Veranstaltung von der Initiative 27. Januar unter dem Titel: „Wer wir waren, wer wir sind – Identität im Licht der Shoah“ in Berlin statt. (Link)

Die Veranstaltung „Musikalisches Gedenken“ der Deutschen Streicherphilharmonie in Dresden wurde auf den 9.11. verlegt. (Link)

06.02. Tag gegen die weibliche Genitalverstümmelung

Die weibliche Genitalverstümmelung wird in rund 30 Ländern Afrikas und des Nahen Ostens sowie in einigen Ländern Asiens und Lateinamerikas praktiziert. Aufgrund von Migration ist FGM auch in der EU präsent.

Hier kannst du einen kurzen Beitrag zum Thema bei ZDF ansehen, welcher letztes Jahr anlässlich des Aktionstags veröffentlicht wurde.

 

Empfehlung

Inspiration gesucht? Plattform für Diversity-Projekte an Schulen

„Wir für Vielfalt“ bieten auf ihrer Internetseite eine Übersicht über demokratiefördernde Vielfaltsprojekte für den Schulunterricht an. Die Wissensvermittlung ermöglicht die konkrete und schnelle Verbreitung und Gestaltung von Projekten zu allen Aspekten von Diskriminierung. Klick hier, um dir die Seite anzuschauen.

 

Vielen Dank für dein Interesse. Der Newsletter ist ein gemeinsames Projekt des Netzwerks „RESPEKT. Für Teilhabe und gegen Diskriminierung“ und der Hochschule Magdeburg Stendal im Rahmen des Verbundprojektes „TransInno_LSA“

 

TransInno_LSA wird gefördert durch: