Antidiskriminierungsnewsletter 02/2021

Antidiskriminierungsnewsletter Netzwerk RESPEKT. Für Teilhabe und gegen Diskriminierung 02/2021

Rückblicke:

27.01 – Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust

Der internationale Gedenktag findet jährlich am 27. Januar, dem Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau statt. Viele Gedenkveranstaltung mussten aufgrund der Pandemielage abgesagt werden. In Stendal fand die jährliche Themenwoche „Denken ohne Geländer“ mit einem breit aufgestellten und aktuellem Programm komplett online statt. Eindrücke sind unter https://www.denken-ohne-gelaender.de/ zu finden.

29.01 – Alltagsrassismus und Antiziganismus im WDR

In der Show „Die letzte Instanz“ des WDR diskutierte Steffen Hallaschka mit vier Nicht-Betroffenen von Rassismus über die Notwendigkeit, Sprache, die als diskriminierend empfunden wird, anzupassen. Alle waren sich einig: Wenn es um Paprikasoße geht, die als Namen die rassistische Fremdbezeichnung gegen Rom:nja und Sinti:zzi trägt, sei eine Anpassung der Sprache nicht notwendig. Das löste zu Recht eine Welle der Empörung aus.

Gianni Jovanovic ist Comedian und stammt aus einer Roma-Familie. Das sagt er dazu: https://www.deutschlandfunkkultur.de/wdr-sendung-die-letzte-instanz-es-fehlten-respekt-und.1013.de.html?dram:article_id=491842

Die Komikerin Enissa Amani hat eine Antwort auf die letzte Instanz: Eine eigene Talkshow von Betroffenen zum Thema, die sich die beste Instanz nennt. Hier der Trailer, die erste Folge erscheint am 09.02.2021 um 18 Uhr. https://www.instagram.com/tv/CLAJSvuqw9Y/?utm_source=ig_embed

06.02. – Internationaler Tag gegen die weibliche Genitalverstümmelung

Die Verstümmelung weiblicher Genitalien kann als extreme und endgültige Ausprägung eines frauenfeindlichen Systems und damit als Menschenrechtsverletzung gesehen werden. Am 06.02. wird sich daher weltweit für die circa 200 Millionen Betroffenen eingesetzt, sowie für die Abschaffung dieser Praxis.

Weitere Infos (Triggerwarnung):

https://taz.de/Tag-gegen-weibliche-Genitalverstuemmelung/!5749099/

Kurzdoku von Y-Kollektiv: Weibliche Verstümmelung – Wie eine Rapperin die grausame Tradition stoppen will

https://www.youtube.com/watch?v=620AOt8gYYk&feature=youtu.be&ab_channel=Y-Kollektiv

Social Media: AFD-Fraktion Sachsen-Anhalt attackiert Lehrende Prof. Dr. Maureen M. Auma
Prof. Maisha Maureen Auma hat in einem Interview (LINK) die mangelnde Diversität an deutschen Hochschulen und die Unterrepräsentanz von People of Color kritisiert. Seitdem ist sie rassistischen Angriffen auf Social Media, u.a. durch die AfD-Fraktion Sachsen-Anhalt, ausgesetzt. Unter anderem fallen in einem Post der AFD Sachsen-Anhalt Sätze wie: „Genauso wie Antifaschisten selbst die schlimmsten Faschisten sind, entpuppen sich selbsternannte Antirassisten als die schlimmsten Rassisten.“ Außerdem spricht die AFD u.a. von „plumpem Rassismus gegen Weiße“.

Wir rufen dazu auf, Beiträge und Kommentare dieser Art auf Social Media entsprechend den Richtlinien zu melden und sich mit Prof. Auma solidarisch zu zeigen.
Solidaritätsbekundungen gibt es u.a. von der Universität Bayreuth, der HU Berlin sowie einer Gruppe aus Stendal, bestehend aus Alumnis des Studiengangs Kindheitswissenschaften Stendal, des FasRa AHW und WiWi Stendal und des Studierendenverein Stendals. Die Stellungnahme der Stendaler Gruppe kann hier eingesehen werden: https://westandwithprofauma.tumblr.com/
Der offene Brief der Stendaler kann über durch eine Mail mit dem zu veröffentlichenden Namen an we-stand-with-prof-auma@gmx.de mitgezeichnet werden.

Ausblick:

Am 1.März ist Zero Discrimination Day. Wenn ihr im Landkreis Aktionen anlässlich des Tages plant, veröffentlichen wir das gerne auf unserer Website oder im nächsten Newsletter.

Wir schließen den Newsletter mit einem Zitat von Georg Restle, MONITOR-Redaktionsleiter:

„Alltagsrassismus ist kein Diminutiv von Rassismus. Er ist die Wurzel, von der alles ausgeht: Die Gewöhnung an Ausgrenzung, die Verbreitung des Hasses, die Ignoranz gegenüber den Betroffenen. Und mit Sprache fängt es an. Warum ist das so schwer zu begreifen?“